Geschichte

Aller Anfang ist schwer

Angeregt durch die Erfolge der Gebr. Wright, beschloss der junge Ernst E. Fastenrath selbst eine Motorflugmaschine zu bauen. Unterstützt von seinem Freund Willi Winterhoff wurden in den Jahren 1910 – 1912 Flugversuche in den Elsewiesen und in Reblin unternommen.

Den original Motor aus dieser Zeit kann man heute noch am Flugplatz Habbel besichtigen. Bedingt durch den 1. Weltkrieg und die nachfolgenden schwierigen Jahre ergab sich ein fast 2 Jahrzehnte dauernder Stillstand. 

Im Jahre 1932 trafen sich in der Martin-Luther-Schule über 100 Segelflugsportbegeisterte, 70 dieser Interessenten gründeten die Fliegergruppe. Im Keller eines Fabrikgebäudes in Holthausen begann man mit dem Bau von 2 Segelflugzeugen. Gearbeitet wurde von morgens bis abends, da von den 70 Mitgliedern 41 arbeitslos waren. Bereits im Oktober wurden die Segelflugzeuge auf den Namen „ERFA“ und „PAITERDIRK“ getauft und kurze Zeit später wurden die ersten Rutscher und Lufthopser in den Elsewiesen und auf dem Habbel mit Gummiseil unternommen. Das einjährige Bestehen feiert man am 22.Oktober 1933 mit einem Flugtag auf dem Habbel, der mit über 5.000 Zuschauern begeistert angenommen wird. Als besonderer Programmpunkt landete die erst 18-jährige Fliegerin Ilse Fastenrath mit dem Motorflugzeug Klemm 25 und ein weiterer Schulgleiter wurde auf den Namen „Anketrine“ getauft. 

Bitteres Ende dann im April 1937. Das gesamte Vermögen des Vereins wird beschlagnahmt und im Oktober erfolgt die Löschung im Vereinsregister von Amts wegen.

Zum 17. Februar 1951 wurden ehemalige Segelflieger per Inserat im Süderländer Tageblatt zur Gründungsversammlung in den Gasthof Rüsing eingeladen. Bereits einen Monat später fand die erste Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahlen statt.

Der Wiederanfang

Da das generelle Flugverbot noch nicht aufgehoben ist, beschränkt man sich auf den Modellbau und Modellflug. Am 19. Juni wurde das Kontrollgesetz Nr. 24 hinsichtlich Segelflugverbot aufgehoben. Segelflugzeuge durften wieder gebaut und geflogen werden. 

Am 8. März 1952 traf das erste Segelflugzeug, ein SG 38, in Plettenberg ein. Das ebenfalls im März geplante Fliegerheim am Dingeringhauser Weg konnte im September Richtfest feiern. Im November wurde der Schulbetrieb aufgenommen und der erste Start erfolgte von der Sundhelle mit Heinrich Greis am Ruder. Über 200 Schulflüge wurden bis Ende des Jahres absolviert. Mit der endgültigen Fertigstellung des Fliegerheimes 1953 hatte man über 10.000 Arbeitsstunden geleistet. Nach erfolgreichem Abschluss der Grundstücksverhandlungen auf dem Wellin konnte man im Herbst mit dem Flugbetrieb mittels einer Schleppwinde beginnen. Mit Abschluss eines langfristigen Vertrages wurde 1955 der Flugbetrieb auf die Habbelwiesen verlegt. Im Frühjahr 1958 weihte man die neue Flugzeughalle ein.

Heute

Der Flugzeugpark umfasst 5 Segelflugzeuge, davon 2 Doppelsitzer für die Ausbildung, 1 Ultraleichtflugzeug FK9 ELA für die Ausbildung und 2 Motorflugzeuge. Die 180 PS starke DR400 (4-sitzig) wird hauptsächlich für den Schleppbetrieb eingesetzt und der Oldtimer Piper PA18 für Reiseflüge in die nähere und weitere Umgebung. Um die 60 Piloten und Flugschüler betreiben aktiven Luftsport, unterstützt von doppelt so vielen passiven Mitgliedern.

In den Flugsportarten Segel- und Ultraleichtfliegen bilden wir mit 8 Fluglehrern (5 Segelflug- und 3 Ultraleichtfluglehrer) unsere Flugschüler aus. Hier ist die Vereinsausbildung durch die ehrenamtliche Tätigkeit der Fluglehrer die günstige Alternative zu gewerblichen Flugschulen. Neben der traditionellen Ausbildung im Segelflug an den Wochenenden wird gerade im Bereich Ultraleichtfliegen der Schulbetrieb flexibel auf die Schüler zugeschnitten und auch innerhalb der Woche geschult.

Natürlich sind alle Altersklassen in der Ausbildung vertreten. Bereits mit 14 Jahren kann man das Segelfliegen und mit 17 Jahren das Ultraleichtfliegen erlernen. Für viele Jugendliche ist der Luftsport der Einstieg in eine spätere berufliche Laufbahn als Verkehrsflugzeugführer, Fluglotse oder auch im technischen Servicebereich.